Was ist IFRS 16 und wie wirkt sich der neue Standard 2025 auf Organisationen aus?
IFRS 16 ist die wohl bedeutendste Änderung der Leasingbilanzierung seit über 30 Jahren, und Unternehmen müssen eine Strategie zur Erfüllung dieses Rechnungslegungsstandards verfolgen, damit es durch die Nichteinhaltung der Vorschriften nicht zu Störungen kommt.
Wer noch Legacy-Systeme nutzt, wird sich mit IFRS 16 schwertun, und das geht letztendlich mit noch mehr manueller Arbeit für die internen Finanzteams einher.
Wenn Ihre Finanzberichterstattung noch nicht auf die IFRS 16 Standards für die Leasingbilanzierung ausgerichtet ist, sollten Sie jetzt mit der Vorbereitung beginnen.
Führungskräfte des öffentlichen Sektors müssen zusammenarbeiten und ihren Finanzteams digitale Tools bereitstellen, die die nötige Genauigkeit und Effizienz zur Einhaltung von IFRS 16 und FRS 102 – einem Finanzberichterstattungsstandard für das Vereinigte Königreich – bieten.
Lesen Sie weiter, um mehr über IFRS 16, die Compliance-Herausforderungen für Unternehmen und die cloudbasierte FP&A-Lösung von Unit4 zu erfahren.
Was ist IFRS 16?
IFRS 16 ist ein internationaler Rechnungslegungsstandard, der regelt, wie Unternehmen ihre Leasingverträge melden.
Das Hauptziel von IFRS 16 besteht darin, die Transparenz und Vergleichbarkeit von Finanzinformationen zu erhöhen, indem bestimmte Unternehmen verpflichtet werden, alle Leasingverhältnisse in ihren Bilanzen auszuweisen.
IFRS 16 verfolgt einen neuen Ansatz für die Leasingbilanzierung, und zwar das sogenannte „Nutzungsrecht“. Wenn ein Unternehmen das Recht hat, einen Vermögenswert zu nutzen oder zu kontrollieren, gilt dies als Leasingverhältnis und muss somit in der Bilanz vermerkt werden.
Nach den bisherigen Regeln konnten bedeutende Finanzierungsleasingverträge außerhalb der Bilanzen gehalten werden. IFRS 16 stellt sicher, dass alle geleasten Vermögenswerte auf standardisierte Weise gemeldet werden, um Transparenz zu schaffen.
Wie bei anderen Änderungen von Rechnungslegungsstandards muss ein Unternehmen auch für das Vorjahr eine Reihe von Vergleichsrechnungen erstellen. Finanzteams müssen sich also gründlich auf diesen Rechnungslegungsstandard vorbereiten.
Was ist FRS 102?
FRS 102 ist eine Abänderung der Rechnungslegungsstandards im Vereinigten Königreich und steht mit IFRS 16 in Einklang. Die FRS 102-Abänderung zielt darauf ab, die Bilanzierung von Erträgen und Leasingverhältnissen an die aktuellen IFRS-Standards anzugleichen, um die Auswirkungen auf die Finanzberichterstattung zu minimieren.
Das Datum des Inkrafttretens der meisten Abänderungen ist der Zeitraum, der am oder nach dem 1. Januar 2026 beginnt, wobei eine frühzeitige Anwendung erlaubt ist. Auch wenn dies in weiter Ferne zu liegen scheint, müssen britische Unternehmen bereits vor diesem Datum Daten erfassen, Änderungen an der Rechnungslegung vornehmen und Tools implementieren.
Die Änderungen an den britischen GAAP (Rechnungslegungsstandards) spiegeln den IFRS 16-Ansatz für Leasingobjekte wider. Bestehende Operating-Leasingverträge werden gemäß FRS 102 in die Bilanz aufgenommen. Dies hat Auswirkungen auf verschiedene Elemente:
- Verbindlichkeit: Es wird eine Leasingverbindlichkeit ausgewiesen, die die Verpflichtung zu Leasingzahlungen während der Laufzeit des Leasingverhältnisses darstellt. Diese Verbindlichkeit wird als Barwert der zukünftigen Leasingzahlungen gemessen und nimmt im Laufe der Zeit ab, wenn Zinsaufwendungen verbucht werden. Durch Leasingzahlungen wird die Verbindlichkeit direkt reduziert.
- Vermögenswert: Ein entsprechender Vermögenswert für das Nutzungsrecht wird erfasst und über die Laufzeit des Leasingverhältnisses abgeschrieben. Die erstmalige Bewertung dieses Vermögenswerts stimmt im Allgemeinen mit dem Wert der Leasingverbindlichkeit überein, wobei mögliche Anpassungen vorgenommen werden können.
- Gewinn- und Verlustrechnung: Die Abschreibung des Nutzungsrechts wird als Aufwand verbucht, und die Leasingverbindlichkeit wird schrittweise aufgelöst, wobei der Zinsaufwand über die Laufzeit des Leasingverhältnisses verbucht wird.
Diese Salden müssen regelmäßig neu bewertet werden, um Faktoren wie Indexierungen, Mietpreisüberprüfungen oder Änderungen der Laufzeit des Leasingverhältnisses zu berücksichtigen. Anpassungen außerhalb der bestehenden Leasingverhältnisse, wie z. B. Änderungen des Leasingumfangs, erfordern unter Umständen die Verbuchung von Leasingänderungen, und dies kann sehr komplex sein.
Die Herausforderungen, denen Unternehmen bei der Einhaltung von IFRS 16 und FRS 102 gegenüberstehen
Nicht alle Länder sind gleich gut auf IFRS 16 vorbereitet. Im Vereinigten Königreich ist die Bereitschaft der lokalen Behörden, neue Rechnungslegungsstandards einzuführen, nur langsam gewachsen. Der Grund dafür sind beschränkte Ressourcen, darunter der weltweite Fachkräftemangel im Rechnungswesen und Ausgabenkürzungen.
IFRS 16 wird nachhaltigen Einfluss auf die Jahresabschlüsse eines Unternehmens haben. Unternehmen mit vielen Operating-Leasingverhältnissen werden einen Anstieg ihrer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten verzeichnen, was sich wiederum auf ihre Verschuldungskennzahlen, Kreditvereinbarungen und Bonitätsbewertungen auswirken kann.
Die Gewinn- und Verlustrechnungen werden in der Folge beeinträchtigt, da die Leasingkosten durch Abschreibungen und Zinsaufwendungen ersetzt werden, was sich auf die Rentabilitätskennzahlen oder sogar auf die Fähigkeit zur Erbringung von Dienstleistungen auswirken kann, die mit geleasten Vermögenswerten bereitgestellt werden.
Darüber hinaus müssen Unternehmen mehr Informationen über ihre Leasingverträge offenlegen, z. B. Laufzeitanalysen, Abzinsungssätze und Leasingzahlungen.
IFRS 16 gilt nur für diejenigen, die ihre Abschlüsse nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellen. Dies sind hauptsächlich große multinationale Konzerne oder börsennotierte Unternehmen, die zu konsolidierten Gruppen gehören.
Aber auch wenn ein Unternehmen nicht IFRS verwendet, kann es indirekt von IFRS 16 betroffen sein, da es möglicherweise mit Kunden, Lieferanten oder Investoren zu tun hat, die IFRS nutzen und den neuen Standard einhalten müssen.
Können Legacy-Systeme diese Änderungen der Leasingbilanzierung handhaben?
Viele Unternehmen verwenden Tabellenkalkulationen wie Excel zur Verwaltung ihrer Daten und Reporting-Anforderungen. Dabei erkennen sie jedoch schnell die Grenzen und Ineffizienzen dieser Legacy-Tools, insbesondere bei der Verarbeitung komplexer und umfangreicher Finanzdaten.
Die Abhängigkeit von Excel geht oft mit dem manuellen Abgleich von Zahlen, Dateneingabefehlern und überlasteten Teams einher. Diese Herausforderungen werden dadurch verstärkt, dass detaillierte Finanzanalysen, wie z. B. die Leasingbilanzierung, nur am Jahresende durchgeführt werden und nicht Teil der monatlichen Routineprozesse sind.
Das Feedback von Unternehmen lässt auf eine gemeinsame Herausforderung schließen: Selbst bei nur 10–20 Immobilienleasingverträgen können die damit verbundenen jährlichen Kosten in die Millionen gehen. Es sind also am Jahresende größere Anpassungen erforderlich, die sich erheblich auf wichtige Kennzahlen wie die Betriebsrentabilität und das EBITDA auswirken können.
Diese Anpassungen können die Bilanz um zweistellige Millionenbeträge erhöhen, was bei Treuhändern und Stakeholdern Besorgnis auslöst und zu Forderungen nach weiteren Details führt, was wiederum eine stärkere Belastung der Ressourcen bedeutet.
Wenn Unternehmen über Funktionen verfügen, mit denen sie diese Anpassungen monatlich verwalten können, anstatt bis zum Jahresende zu warten, lässt sich die aktualisierte Bilanz reibungslos in die routinemäßigen Finanzprozesse integrieren.
Verhindert werden diese monatliche Agilität und die flexiblen Workflows durch den Mangel an Funktionen in Legacy-Anwendungen wie Excel. Diese können die erforderlichen Änderungen nicht handhaben, und genau deswegen müssen Finanzteams in digitale cloudbasierte FP&A-Lösungen investieren, die die Leasingbilanzierung und die Einhaltung von Vorschriften vereinfachen.
Wie Unit4 FP&A die IFRS 16-Compliance unterstützen kann
Der beste Weg, um sicherzustellen, dass alle Ihre Leasingverhältnisse die neuen Standards erfüllen, ist die Investition in eine digitale Lösung, mit der Sie die Migration auf IFRS 16 in möglichst wenigen Schritten bewerkstelligen.
Unsere IFRS 16-Anwendung hilft Ihnen, die Auswirkungen jedes einzelnen Leasingvertrags mit intuitiven Simulations- und Analyseoptionen (einschließlich Visualisierungen) zu ermitteln, damit Sie einen Gesamtüberblick erhalten und im Handumdrehen IFRS 16-konform sind.
Diese digitale Lösung hilft Ihnen bei der einfachen und effizienten Verwaltung großer Mengen komplexer Leasingdaten und ermöglicht es Ihnen, die Auswirkungen der einzelnen Leasingverträge auf die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung und die KPIs schnell zu erkennen.
Unit4 FP&A-Software für die Leasing-Bilanzierung gemäß IFRS 16 kann die zeitnahe, effektive und genaue Einhaltung dieser neuen Vorschriften erleichtern und sowohl die Berichtsgenauigkeit als auch die Transparenz verbessern.
Die Vorteile für Unternehmen:
- Automatisierung des Imports von Leasingverträgen
- Bereitstellung von Mehrbenutzerzugriff, um die Leasingbilanzierung auf einer sicheren und skalierbaren Plattform zu managen
- Identifizierung der Auswirkungen der einzelnen Leasingverträge auf die Bilanz und Bereitstellung transparenter Berechnungen mit der Möglichkeit, jeden Posten zu kommentieren
- Bereitstellung von ERP-Konnektivität oder einer CSV-kompatiblen Lösung, um Ihre vorhandenen Daten einfach zu verknüpfen und zu nutzen
- Intuitive Simulationen und Analysen, um das Gesamtbild zu verstehen, Änderungen zu modellieren und anhand eines gemeinsamen Datenmodells effektive Berichte zu erstellen.
- Mit Unit4 kann die Implementierung von IFRS 16 in drei einfachen Schritten erfolgen.
- Importieren oder verwenden Sie zunächst eine Datenbank, in der die Leasingverträge Ihres Unternehmens erfasst sind.
- Ermitteln Sie dann die Auswirkungen der Rechnungslegung für jeden Vertrag und aggregieren Sie sie für jede ausgewählte Dimension.
- Erstellen Sie abschließend eine Buchungsvorlage, um Daten an das ERP- oder Konsolidierungssystem zu übertragen und den Konzernabschluss gemäß den IFRS 16-Standards anzupassen.
Robert Abery, Management Accountant beim East England Ambulance Service NHS Trust, einem Kunden von Unit4, bezeugt die Effizienz von Unit4 FP&A bei der Verwaltung der Rechnungslegung gemäß IFRS 16:
Mit der IFRS 16-Softwarelösung von Unit4 können wir alle Leasingverträge schnell und einfach importieren. Wir können dann für jeden Vertrag die Auswirkungen auf die Bilanzierung identifizieren und uns ein Bild davon machen, was dies für die verschiedenen Kostenstellen bedeutet.
Unit4 FP&A wird durch unser mitarbeiterorientiertes Unit4 ERP unterstützt. Besuchen Sie unsere Website, um mehr über unsere IFRS 16-Softwarelösung zu erfahren, oder sprechen Sie noch heute mit dem Vertrieb.
